Millimu weiß genau, wie Käse selbst gemacht wird. Sie macht das fast jeden Tag. Denn Käse selber machen ist kinderleicht – oder in ihrem Fall vielleicht eher tierisch einfach. Und weil Millimu von Geburt an sehr, sehr neugierig ist, hat sie den großen Wunsch, einmal um die ganze Welt zu reisen. Typische Milchprodukte rund um den Globus zu schmecken und zu entdecken, wie Milcherzeugung und Käseproduktion in Europa, Afrika, Asien, Australien und Amerika gelebt wird. Jetzt erfüllt sie sich diesen Traum von der Käse-Weltreise und erzählt in unserem Blog in regelmäßigen Abständen von ihren Erlebnissen. Erste Station auf Millimu`s Weg ist unser Nachbarland Österreich.
„Hallo Leute, jetzt geht's also endlich los. Meine Milch- und Käse-Weltreise beginnt. Erst einmal in kleinen Schritten, denn ich schaue mir Österreich an. Und dort speziell die Heumilchwirtschaft. Wusstet Ihr eigentlich, dass das die ursprünglichste Form der Milcherzeugung ist? Ja, das stimmt wirklich. Denn in diesem Fall verbringen ich und meine Freunde jeden Sommer auf heimischen Wiesen und Almen. Mhhh, lecker ist das dort inmitten von fast 1.000 verschiedenen Gräsern und Kräutern. Mensch, die schmecken gut, sage ich Euch. Im Winter gibt's dann immer mineralstoffreichen Getreideschrot oder Heu. Vergorene Futtermittel wie Grassilage oder ähnliches kommt bei meinen Freunden in den Bergen auf gar keinen Fall auf den Tisch! Und ich wette mit Euch: Nicht nur wir Millimu`s schmecken den Unterschied. Das merkt auch Ihr an der Qualität und am Aroma von Milch und Käse. Hundertprozentig! "Muuuuhhhh."
Wisst Ihr, was ich mir in Vorarlberg angeschaut habe? Ich war dabei, als Emmentaler und Bergkäse entstanden sind. So richtig aus Rohmilch, unbehandelt und ohne Zusatz von Konservierungsstoffen. Da bleibt die gesamte Geschmacksvielfalt der Milch erhalten. Ist das nicht toll? Und dann wird der Käse gegessen. Aber nicht einfach so als primitive Beilage. Nein, die haben da aufgekocht. Da ist mir gleich das Wasser im Mund zusammengelaufen und meine vier Mägen haben angefangen zu knurren. Oh ja, die klassische Bergbauernküche hat es ganz schön in sich. Kennt Ihr zum Beispiel Käsdönnala oder Käsgrumpara? Nein? Na dann wird's höchste Zeit. "Muuuuuhhh."
Ich erzähle Euch mal, wie diese Käsdönnala funktionieren. Das sind nämlich ganz einfache, aber leckere Käsefladen. Dazu braucht Ihr für den Teig 500 Gramm Mehl, einen Teelöffel Salz, 30 Gramm Hefe, ein Ei Zucker und 60 Gramm Butter. Die Butter schmelzen und mit den anderen Zutaten vermischen, anschließend den Teig eine knappe halbe Stunde gehenlassen. Anschließend auf einem Backblech ausrollen. Dann geht es an die Füllung. Dazu müsst Ihr 500 Gramm Zwiebeln fein schneiden und insgesamt 800 Gramm geriebenen Käse untermischen. Also in Vorarlberg nehmen sie da meistens Bergkäse und Emmentaler. Zu der Zwiebel-Käse-Masse kommen dann 125 Gramm Milch, zwei Eier, etwas Mehl, Salz und Pfeffer. Alles zusammen wird dann gleichmäßig auf dem Teig verteilt und bei 180 Grad eine halbe Stunde im Ofen gebacken.
Ich wünsche Euch schon mal guten Appetit. Das war doch schon mal ein Auftakt nach Maß. Und während Ihr genießt, mache ich mich weiter auf den Weg. Weiter nach Südtirol. "Muuuuhhhh."